Hintergrund
In diesem Thema möchte ich gerne die Inhalte meiner Session zum Nachlesen einbinden. In der Session habe ich eine Möglichkeit aufgezeigt, um aus einem Brainstorming mehr Informationen rauszuholen als ein paar farbenfrohe Blubberblasen mit Verbindungslinien. Eingehend griffen wir das spontane Thema „erfolgreiche Weihnachtsaktion“ auf und stellten ein Wirkgefüge mit dem Werkzeug IModler auf.
Hierbei gingen wir ähnlich wie im Brainstorming vor. Wir stellten das zentrale Thema „erfolgreiches Weihnachtsfest“ als Thema ein und definieren dass alle Einflüsse die auf dieses Thema wirken entweder
- verstärkend also verbessernd
- oder abschwächend als reduzierend wirken.
Danach sammelten und verbanden wir Faktoren mit dem Thema und definierten den Einfluss via Pfeile mit
- „+“ entspricht verstärkend/erhöhend
- und „-“ entsprechend abschwächend/reduzierend.
So wirken sich nach Meinung des Teams z.B. „gute Dienstleister“ positiv und eine „Budgetkürzung“ negativ auf eine „erfolgreiche Weihnachtsaktion“ aus.
Das Team ist angeleitet von Anfang an das Wirkgefüge so aufzubauen, dass die Einwirkung der Einflussgrößen klar definiert ist. Diese Vorgehensweise verlangt dem Team klare Entscheidungen ab und lässt keine schwammigen Definitionen zu. Das Ziel, durch die Visualisierung einen Konsens/ein gemeinsames Verständnis zu bilden ist somit gesichert.
Schnell wird klar, dass manche Faktoren auch auf andere Faktoren Einfluss haben. So haben „motivierte Mitarbeiter“ auf „ gute Dienstleister“ und umgekehrt einen verstärkenden Einfluss. Bei genauerem Hinsehen entstehen Schleifen, die auch Rückkopplungen genannt werden.
Natürlich hat dieses kleine Anschauungsbeispiel keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch können nun die erfassten Einflüsse der einzelnen Faktoren und Schleifen berechnet werden um den Wirkzusammenhang darzustellen. Hierzu werden alle „Faktoren“ und das „Thema“ als „Bestandsgrößen“ erfasst, deren Betrag sich in einer Anzahl von Iterationsschritten durch die einwirkenden Einflüsse „Pfeile“ verändert. Geschlossene Schleifen können je nach Schleifenlänge und Vorzeichen („+“, „-“) somit ganz unterschiedlich wirken.
Der Einfluss kann nun für das zentrale Thema „erfolgreiche Weihnachtsaktion“ dargestellt werden.
Legende/ Interpretation
Faktoren in den verschiedenen Quadranten
- Grünen Quadranten: Faktoren wirken sich bei deren Erhöhung dauerhaft und langfristig steigernd auf die „erfolgreiche Weihnachtsaktion“ aus.
- Roter Quadrant : Faktoren wirken sich bei Verringerung kurzfristig und reduzierend auf die „erfolgreiche Weihnachtsaktion“ aus
- Blauer Quadrant: Faktoren wirken sich bei Erhöhung langfristig reduzierend auf die „erfolgreiche Weihnachtsaktion“ aus
Das Team hat nun so die Möglichkeit die Faktoren auf ihren direkten und indirekten Einfluss auf das Thema hin darzustellen. Es kann nun diskutieren ob die qualitative Modellierung der gefühlten Wahrnehmung entspricht. Meist können Zusammenhänge nun besser erklärt oder hergeleitet werden. Oder es fallen nun durch die geänderte Darstellung fehlende Faktoren auf. Sofort jedoch können die wirklich wichtigen Faktoren genauer inspiziert werden und evtl. Maßnahmen abgeleitet werden.
Eine weitere Möglichkeit die Einflüsse genauer zu fassen bieten zusätzliche Definitionsmöglichkeiten in der Pfeilmaske:
Nachsuche
In der Matrix fällt z.B. auf das der Faktor „gute Dienstleister“ extrem wichtig erscheint. Nun könnte man sich die Frage stellen, was macht innerhalb dieses Brainstormings oder Wirkgefüge den Faktor „gute Dienstleister“ aus ? Was beeinflusst ihn? Hier bietet die Software die Möglichkeit die Perspektive zu ändern.
Durch diesen Perspektivenwechsel können die Einflüsse bezogen auf „gute Dienstleister“ übersichtlicher aufbereitet werden und erneut in der Gruppe diskutiert werden.
Ebenso könnte auch die Matrix wieder aus Sicht der „gute Dienstleister“ erstellt werden.
Auch die Schleifen / Rückkopplungen können ausgegeben und auf Aktionspotential diskutiert werden.
Zusammenfassung
Das Werkzeug bietet die Möglichkeit qualitative Zusammenhänge aufzubereiten und zu interpretieren und geht damit weit über das normale Brainstorming oder Mindmapping hinaus. Durch die Aufbereitung der Daten in der „Erkenntnis Matrix“ können die Einflussgrößen gewichtet und Maßnahmen abgeleitet werden.
Die Gruppe die mit diesem Werkzeug arbeitet ist von Anfang an angeleitet die Wirkung der Einflüsse klar zu bewerten und festzuhalten. Unstimmigkeiten werden durchgängig ausdiskutiert. Unklare Einflüsse können unterschiedlich modelliert und eingeschätzt werden.
Zum Schluss der Aufbereitung steht das Model mit den damit verbundenen Erkenntnissen, die von der Gruppe gemeinsam erarbeitet wurden. Dies sichert meist auch den „teils schwierigen“ Prozess gemeinsame Entscheidungen zu treffen und auch hinter Denen geschlossen zu stehen.
Meine Erfahrung nach ist es hilfreich die abgleiten Entscheidungen mit den zwei folgenden Werkzeugtabellen zu erfassen.
- Verantworlichkeiten und Informationsfluß:
- RACI (Responsible, accountable, consultant, informed)
- Umsetzbarkeit:
- Smart (Specific, Measurable, Attainable, Relevant, Time Bound)
Weiterführende Informationen
- Kostenlose Demoversion des IModlers
- Einfacher Einstieg
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