Inhalt : 3D-Projektmanagement: Unterschiedliches PM für unterschiedliche Projekte.

Grundidee

Das Modell des "3D Projektmanagement" versucht die Unterschiede in den Anforderungen an das Projektmanagement von unterschiedlichen Projekten bewusst und diskutierbar zu machen. Dazu wurden in der bisherigen Form Anforderungen in drei Dimensionen unterschieden:

  1. Anforderungen an die kreative Leistung 
  2. Anforderungen an Planung und Organisation
  3. Anforderungen an die Belastbarkeit der Zusammenarbeit

Das Modell wurde ursprünglich als internes Instrument bei Projektmensch eingesetzt und erstmals in Auszügen unter "Was muss “die Projektleitung” leisten? Kreativität als dritte Dimension im Projektmanagement." im Projektmensch-Blog öffentlich publiziert. Das Modell ist dazu gedacht, in der Diskussion die Anforderungen an das Projektmanagement greifbar zu machen, um daraus abzuleiten, wie das Projektmanagement für ein konkretes Vorhaben gestaltet werden sollte, um gut zu funktionieren. Damit dies gelingt, sollten die Diskussionspartner in Projektmanagement erfahren sein. 

Markantes Merkmal als Grundlage für die Auswertung war in der ursprünglichen Form die Form des Dreiecks im Raum, das sich aus der Verbindung der bewerteten Anforderungen in den drei genannten Diskussionen ergibt. Ein unterschiedlicher Mix an Anforderungen auf den jeweiligen Achsen ergibt eine unterschiedliche Form des Dreiecks, so dass sich aus der Form eine Art Projektcharakter ableiten lässt.

Das Instrument in seiner heutigen Form ist ein subjektives. Bisher wurde nicht versucht, für unterschiedliche Formen des Dreiecks Standardstrategien und Projektmanagement-Aufbauten zu definieren, wobei diese Idee seit einigen Jahren im Raum steht. Die bisherige Bewertung funktioniert erfahrungsgemäß dann am besten, wenn unterschiedliche Projekte miteinander verglichen werden. Aus den Unterschieden in der Bewertung lassen sich sehr gute Schlüsse ziehen.

Vorgehensweise zur Projektbewertung

Die Vorgehensweise zur Bewertung von unterschiedlichen Projekten ist sehr einfach.

  1. Im ersten Schritt werden die Anforderungen an ein Projekt für jede Achse einzeln aus der Diskussion heraus bewertet. Dabei funktionieren Bewertungsmassstäbe wie niedrig - mittel - hoch ebenso gut, wie Skalen etwa von eins bis zehn.
  2. Nach der Bewertung werden die Punkte auf den Achsen miteinander verbunden. Das daraus entstehende Dreieck bildet die Grundlage für die weitere Diskussion.
  3. Aus der Form des Dreiecks wird abgeleitet, welche Projektmanagement-Werkzeuge wie eingesetzt werden könnten und sollten, um das Projekt zum Erfolg zu führen.

Diskussion beim PM Camp

  • Direkt zum Modell kam die Frage auf, ob die Achse "Anforderungen an Planung und Organisation" nicht besser die "Planbarkeit" bzw. "Vorhersagbarkeit" aufgreifen sollte, um das Thema "Unsicherheit" abzubilden.
  • Als Alternative wurde ein zweidimensionales Modell diskutiert, das auf der Horizontalen die Unsicherheit in der Umsetzung und auf der Vertikalen die Unsicherheit in den Anforderungen abbildet. Innerhalb des zwischen den Achsen aufgespannten Raums ergeben sich verschiedene Bereiche, die unterschiedliche Herangehensweisen erfordern. Die Felder im Raum ergeben sich aus dem Cynefin-Framework (siehe hierzu den Wikipedia-Eintrag), das als weitere Alternative aufgegriffen wurde.

  • Das Cynefin-Framework unterscheidet unterschiedliche Problemstellungen in den Stufen einfach, kompliziert, komplex und chaotisch. Für die jeweiligen Felder werden unterschiedliche Grundstrategien vorgeschlagen, wie sie auch aus dem 3D-Projektmanagement-Modell abgeleitet werden können. Damit verbunden wäre dann auch die Auswahl der passenden Projektmanagement-Werkzeuge. Wobei die Frage im Raum steht, ob dann etwa Scrum dafür sorgt, dass ein komplexes Problem in ein kompliziertes oder mindestens komplizierte Teilprobleme heruntergebrochen wird.
  • Überlegt wurde im Rahmen dieser Diskussion auch, ob einfache und komplizierte Probleme eher Modelle einer "alten Managementschule" sind und diese eher als Effizienzthemen klassifiziert werden können, während bei komplexen und chaotischen Problemstellungen die Effektivität wichtiger wird.
  • Außerdem wurde überlegt, ob die Form des Dreiecks im Raum im Modell des 3D-Projektmanagement geeignet ist, die Aufgabenstellung zu umreißen, oder ob nicht vielmehr der Körper der sich in der Verbindung mit dem Nullpunkt ergibt, den Projektcharakter beschreiben müsste.

Zwischenstand vom 9. Dezember 2014/ wird fortgesetzt/ Ergänzungen und Kommentare erwünscht