Startüberlegungen der Session
- Ausgangsfrage der Session war die Annahme, dass wir die Organisation der Zukunft bauen können. Wie würden wir sie unter dieser Annahme gestalten?
- Heutige Unternehmensorganisation nutzt im Wesentlichen Routineprozesse (für Wiederholungen, zufällig in Blau dargestellt) und Projekte (für das Neue, zufällig in Rot dargestellt) als Grundformen von Organisation
- Die Routineprozesse gehen heute immer noch auf die Konzepte von Smith, Taylor und Ford zurück und kommen nur mit definierten Aufgabenstellungen klar; für diesen Anwendungsfall sind sie unschlagbar effizient
- Projekte haben den Nachteil, dass sie aufgrund ihrer Einmaligkeit jedes Mal aufs Neue organisiert werden müssen, was im Vergleich zu Routineprozessen erst einmal ineffizient ist; allerdings wird durch Projekte das Neue überhaupt erst möglich
- viele Unternehmen versuchen Projekte durch Routineprozesse (mit) erledigen zu lassen, was Effizienz zerstört und Projektergebnisse nicht möglich macht
- Ein Denkmodell für den Aufbau zukünftiger Organisationen ist die "Minimum Viable Organization (MVO)", eine gerade so auf Dauer lebensfähige Organisation, die nur das hat, was sie unbedingt braucht
- Diese Organisation benötigt im Grundaufbau vier Funktionen: 1 Aufgaben identifizieren, 2 Aufgaben verteilen (inklusive Filterung der Aufgaben, die nicht gemacht werden), 3 Aufgaben zum Ergebnis führen und 4 Lernen (Quelle hierzu: The Minimum Viable Organization, Projektmensch-Blog, 9. Dezember 2015)
Stichworte aus der Diskussion
Erste Sammlung
- die Idee der Minimum Viable Organization ähnelt den Ideen des Viable System Model von Stafford Beer
- Grundbedingungen für eine lebensfähige Organisation sind Lernfähigkeit, Fehlertoleranz und Resilienz
- Organisationen können sich nur alleine denken, sie werden nicht von einer Person erdacht
- Ausgangspunkt dafür ist es, Wettbewerber zu beobachten, was grundsätzlich zu einem destruktiven Verhalten führt, da man den Wettbewerb klein halten will
- eine Organisation muss um die eigene Wertschöpfung herum gebaut werden, was eine zusätzliche Filterfunktion der MVO sein könnte
- das Selbst-Denken der Organisation folgt der Kette Beobachten -> Lernen -> Handeln
- Reaktionsfähigkeit und damit die Fähigkeit, kämpfen zu können, gehen nur über Selbstorganisation
- Selbstorganisation darf nicht mit Selbstbestimmung verwechselt werden
- Selbstorganisation findet statt, sobald die Bedingungen stimmen, und folgt den Erfordernissen des (brutalen) Marktes
- meine Bedürfnisse muss ich neben den Bedürfnissen des Unternehmens organisieren, sie sind damit eine Folge des Erfolgs der Firma (Ford: "Wenn Ihr acht Stunden am Tag arbeitet, könnt Ihr Euch ein Auto leisten." Gerhard Wohland)
- in der Betrachtung einer Organisation aus Sicht der Systemtheorie besteht eine Organisation nicht aus Menschen; vielmehr ist relevant, was zwischen den Menschen geschieht: "soziale Systeme bestehen aus Kommunikationen" (Niklas Luhmann)
Konkretisierung: "Welche Rahmenbedingungen können wir setzen?"
- die Fähigkeit, beobachten zu können, ist essenziell: wir können helfen, beobachten zu lernen
- wir können Schutz für "Hochleistungsinseln" organisieren, so dass diese möglichst lange bestehen bleiben, sprich: unentdeckt bleiben und so vom Immunsystem des Unternehmens nicht entdeckt werden
- wir können helfen, listig zu sein
- wir sollten beim echten Problem, also der externen Referenz (bspw. am Markt) beginnen <was kontrovers diskutiert wurde>
- bei der Auswahl des Kopfes der Organisation müssen wir sehr sorgfältig vorgehen, dort brauchen wir unbedingt Talent
- wir sollten beim Aufbau darauf vertrauen, dass sich "die Dinge" finden werden und entsprechend nicht so viel vorab denken
- für eine Organisation der Zukunft gibt es keine Kopiervorlage; die gibt es nur in der Welt der Routineprozesse und dort zur Genüge
Über weitere Anregungen, Ideen, Fragen, Gedanken, Widersprüche, Quellen etc. freue ich mich: hz@projektmensch.com.
Attachments:
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