Definition: Dekonstruktivismus
Dekonstruktivismus ist eine Strömung in der Philosophie der Postmoderne, in Literatur und Architektur. Der Begriff Dekonstruktion wurde vom Philosphen Jacques Derrida geprägt und kennzeichnet sowohl einen Ansatz der Philosophie als auch eine Methode bzw. Praxis der Werkinterpretation. Kennzeichnend für den Dekonstruktivismus ist unter anderem die Analyse der Begriffe Zeichen, Sinn und Bedeutung. Der Dekonstruktivismus betrachtet diese Begriffe als ebenso wenig theoretisch oder praktisch notwendig wie etwa den ontologischen Status des Subjekts. (Wikipedia)
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Dekonstruktion im Kontext von Projekten
Frameworks
Auch der PMBOK oder die Scrum Patterns lassen sich als dekonstruktivistische Ansätze interpretieren. Mit seiner Prozessorientierung kürzt der PMBOK aber die Dekonstruktion ab und die Scrum Patterns versuchen gar nicht erst Projekte im Allgemeinen zu beschrieben, sondern beschränken sich auf das Scrum Framework.
Dekonstruktion von Projekten zum Verglech von Frameworks und Vorgehensweisen
In einer Session auf dem PM-Camp 2012 in Dornbirn moderiert von Jens Hoffmann, u.a. mit Michael Leber, Roland Dürre, Bernhard Schloß wurde ein neutrales Schema entwickelt in dem sich unterschiedliche Modellentwicklungen (sowohl klassische als auch agile) mit einander im jeweiligen Kontext unterscheiden lassen. Ausgangspunkt war Jens Feststellung, dass alle Frameworks/Modellbildungen sich mit den gleichen grundlegenden Fragestellungen auseinander setzen, aber unterschiedlich damit umgehen, so gibt es in agilen Vorgehensweisen kein explizites Risikomanagement, aber sehr wohl einen bewussten Umgang mit Entscheidungen unter Risiko. Beispielsweise treten Risiken durch das schnelle Liefern von Ergebnissen viel schneller ans Licht, sie treten quasi ein, solange der Schaden noch minimal ist und erlauben umgehend darauf zu reagieren.
Das Schema unterscheidet eine Ablauf-, eine Aufbauebene und Axiome. Die Axiome sind dabei Ausdruck von Werten, die der jeweiligen Modellbildung oder Organisation zugrunde liegen und spiegeln so etwas wie eine Haltung wieder. Vergleiche au
Aufbau | Ablauf | Axiome |
---|---|---|
Mensch | Zielbeschreibung | Führung |
Team | Change | Verantwortung |
Organisation | Flow/Koordination | Motivation |
Entscheidung unter Unsicherheit (Risiko) | Macht | |
Sichtbarkeit | Erfolg | |
Evaluation | Kommunikation | |
Autonomie |
Eine detailliertere Beschreibung finden sich im Blog-Post von Jens Hoffmann.
Dekonstruktion über den Anforderungsbegriff
In seinem Blog schlägt Marcus Raitner vor den Dekonstruktivismus auch auf Projekte/Projektmanagement anzuwenden und zwischen Anforderung und Umsetzung zu trennen und Methoden und Prozesse im Projektmanagement auf ihre eigentliche Anforderung zurückführen.
Eine Anforderung könnte zum Beispiel sein: „Ich will jederzeit über den Fortschritt des Projekts informiert sein.“ Umsetzen lässt sich das mit Projektstrukturplan, Ablaufplan und das Verfolgen der Abarbeitung des Plans. Oder über Product-Backlog und Burndown-Chart. Oder nach einer Methode die wir noch nicht kennen und versucht haben.
Zu jeder Anforderungen sollte es dann verschiedene Umsetzungen mit jeweils spezifischen Bedingungen zum Einsatz, mit Wechselwirkungen (positiv oder negativ) und mit Erfahrungsberichten geben. Jedes neue Experiment in der Umsetzung einer Anforderung, jede Variation ist dann keine Abweichung von der Norm, sondern eine willkommene Bereicherung des Lösungsraums.
Eine Anforderung ist etwas, das in allen Projekten in gewisser Weise gemacht werden muss oder gemacht werden sollte. Unbedingt zu trennen sind diese Anforderungen von konkreten Umsetzungen.
- Verwaltung des Umfangs
- Planung der Durchführung
- Zuteilung von Ressourcen
- Messung des Fortschritts
- Kontrolle von Kosten
- Information und Kommunikation
- Umgang mit Risiken
- Einbinden von Betroffenen
Bitte ergänzen!